Mehr Fotografie im Zeitalter des Homo Stimulus

Es werden weniger Digitalkameras verkauft – aber immer mehr Smartphones. Es gibt also immer mehr Geräte, mit denen man immer mehr Fotos machen kann.

Und es werden auch immer mehr Fotos gemacht.

Deshalb ist das relative Sterben der Fotoindustrie in der alten Form nicht der Tod der Fotografie in der neuen Form.

Es ist das Prinzip des Werdens und Vergehens, das zu einer neuen Höchstform an Fotos und dem Thema Fotografie führt.

Es ist eben heute einfach nur so einfach, ein Foto zu machen, daß es schon viel aufwendiger ist, wenn man darüber schreiben will.

Die Funkmasten der Verbreitung wie Instagram und Facebook sind natürlich so voll, daß die meisten darüber verbreiteten Fotos schon nach der einsekündigen Betrachtung durch Weiterscrollen im digitalen Abfall landen.

Die neuen Vlogging-Kameras erweitern diese Produktion und Wegwerffunktion nur noch weiter.

Der Homo stimulus, der ununterbrochen Reize sucht auf die er reagieren kann, wird zur dominanten Erscheinung der Zeit.

Die Exstimulation, die Austreibung der Reize, ist dann das neue Ziel, um mit beiden Seiten gut leben zu können.

Wie kann man das erreichen?

Durch manuelles Fotografieren mit traditionellen Digitalkameras. So schließt sich der Kreis der Fotografie und das neue Yin und Yang reichen sich die Hände.

Zudem schärft sich so der eigene Blick und neue Fotos in einer sich ununterbrochen wandelnden Welt werden möglich.

Viel Erfolg!

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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