Fotografische Unschärfe als neuer Weg in Deutschland zwischen Japan und China

Wir schreiben das Jahr 2022. Ich habe bis heute immer wieder Probleme mit digitalen Kleinbildkameras. Diese reklametechnisch auch Vollformat genannten Kameras haben für mich eigentlich keine Vorteile. Ich sehe die kleine Schärfentiefe eher als Problem bei meiner Art der Fotografie.

Und dann wäre da noch die Debatte um die Bildqualität, die ich locker sehe seit z.B. Ken Rockwell die Leica Q2 mit dem Iphone 11 Pro verglichen hat …

Kleinere Sensoren in reinen Digitalkameras – APS-C, MFT und 1 Zoll – reichen mir völlig, zumal es ja letztlich dann noch auf die Objektive ankommt und die Aufnahmesituationen – bei mir wenig Porträt und Sport, mehr Natur und Strasse.

Und so bin ich nun da, wo ich heute fotografisch bin:

Es gibt mittlerweile bei mir eine neue klare Arbeitsteilung.

Für schnelle Fotos in sozialen Situationen fast nur noch das Iphone/Smartphone (produziert in China).

Für entspannte Fotos fast nur noch manuelles Fotografieren.

Und so sehen meine Fotoapparate aus, die beruhigend und kreativ sind. Interessanterweise handelt es sich um „ältere“ digitale Fotoapparate ab 2013 und neuere manuelle Objektive.

Die Objektive sind sehr lichtstark – F1.4 oder F1.2 – und daher relativ schwer. Sie passen aber ideal an die von mir ausgewählten Bodies. Das Optimum hat sozusagen einige Jahre gebraucht, um zusammenzukommen.

Die Objektive sind alle von 7artisans und die Gehäuse von Lumix und Fuji (wobei meine anderen hier im Blog vorgestellten und genutzten Kameras wie z.B. die GX8, PEN F, Xpro 2 etc. gerade auch mit Autofokus-Objektiven weiterhin für Lust und Laune sorgen).

Aber aktuell sind meine manuellen Favoriten diese hier:

Ich kann mit der Lumix GX7 (produziert in Japan) am Besten das 55mm F14 Objektiv von 7artisans (produziert in China) benutzen mit Brille am beweglichen Sucher oder am Monitor, zumal in dieser Kamera ein für manuelle Objektive idealer Bildstabilisator drin ist plus Focus Peaking.

Das noch lichtstärkere 7artisans 35mm F1.2 (produziert in China) finde ich optimal an der Lumix GF7 (produziert in China), weil diese Kamera einen hochklappbaren Monitor hat und so in Ruhe damit gemalt werden kann oder sogar Selfies aufgenommen werden können. Die kleine Kamera ist einzigartig gut gestaltet in meinen Augen trotz fehlendem Bildstabilisator.

Die Lumix Kameras haben ebenso wie die Olympus Digitalkameras einen Monitor, der um 90 Grad nach unten gebogen werden kann. Damit hat man sozusagen zusätzlich noch einen digitalen Lichtschachtsucher. Das finde ich besonders gut, weil gerade bei manuellen Objektiven mit Focus Peaking dann auch so sehr fein fokussiert werden kann.

Und die Lumix GX7 hat eben alles, einen beweglichen Sucher, einen Sensor-Stabilisator, einen Monitor, der auch als Lichtschachtsucher genutzt werden kann und einen feinen Sensor.

Diesen Monitor hat Panasonic bei der Lumix GX8 ersetzt durch einen frei beweglichen, der das nicht mehr kann und bei der Lumix GX9 und GX 80 wieder eingeführt udn bei der GF7 ebenfalls bis zum Selfie ausgebaut..

Ja und dann wäre da ja noch die Fuji X-E2s (produziert in Japan) ohne beweglichen Monitor, die sich so besser für reine Sucherfotografie eignet. Ich bin ja mit dem 7artisans 35mm F1.4 (produziert in China) eher unglücklich gewesen, weil der Drehring für den Abstand eher glatt ist. Aber genau das hat mich gezwungen langsamer und genauer vorzugehen und mittlerweile wurde aus Ablehnung mehr Achtsamkeit.

So beende ich eine lange Zeit mit Ausprobieren und komme mental für mich fotografisch in einer neuen Zeit an mit parallelen Universen, die ich nun entspannt nutzen kann und die in keinster Weise neues Equipment erforderlich machen sondern neue Fotos entstehen lassen.

Und mein neues Motto lautet „Die Kunst zu langweilen besteht darin alles zu zeigen“.

So werden Unschärfe und parallele Welten ein Teil meines neuen Weges.

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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