Siegfried Hansen, Pia Parolin: Mit offenen Augen

„Eine Wahrnehmungsschule für die Streetfotografie“ ist der Untertitel dieses Buches.

Das Buch hält, was es verspricht.

Frau Parolin und Herr Hansen verstehen es, das Wissen um bessere Wahrnehmung praxisgerecht zu vermitteln.

Man merkt dem Buch an, daß es mit Erfahrung im Fotografieren und Wissen aus der Fotopraxis geschrieben wurde.

Und es ist ein echter Lehrgang.

Dies bedeutet, von dem Buch profitiert man am Meisten für die eigene Fotopraxis, wenn man die Vorschläge umsetzt.

Denn es reicht eben nicht nur Wissen sondern auch die Anwendung des Gelernten darf nicht zu kurz kommen.

Herr Hansen und Frau Parolin geben vielfältige Anregungen, wie man das Wissen des Buches umsetzen kann und die eigene Wahrnehmung schulen kann.

Die Themenvorschläge muß man mit der Kamera oder dem Smartphone draussen umsetzen und dann die Ergebnisse prüfen.

Es ist insofern auch ein Buch, um die Welt draussen vor der eigenen Tür neu zu entdecken.

Die Beiden haben es verstanden, dies alles mit sehr vielen Fotos aus der Praxis so zu unterlegen, daß man auch versteht, was man wie machen soll und kann.

Hinzu kommt an diesem Buch noch etwas, das gerade heute sehr relevant ist.

Hier wird Streetfotografie nicht mehr nur als entscheidender Moment sozialer Situationen verstanden sondern bei allen Motiven im städtischen Raum angewendet, die durch kluge Komposition etwas Neues ergeben.

Das ist fotografisch sehr fruchtbar und produktiv und entspannt sehr, weil man nicht ununterbrochen das Recht am eigenen Bild berücksichtigen muß.

Das Buch ist für eine neue Zeit und einen neuen Zeitgeist gemacht und dafür ist es richtig gut gemacht.

Wer sich darauf einläßt, wird mit ziemlicher Sicherheit seine Wahrnehmung und das fotografische Sehen schulen können – mit sichtbarem Erfolg.

Es ist im dpunkt Verlag erschienen.

Siegfried Hansen / Pia Parolin
Mit offenen Augen
Eine Wahrnehmungsschule für die Streetfotografie

ISBN Print: 978-3-86490-855-2

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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