HEISSDAMPF von Robin Garn

Wenn man ein Buch aufschlägt und es nach dem Lesen der ersten Seite nicht mehr aus der Hand legt, dann spricht das für sich. Robin Garn gelingt dies mit seinem Buch über Eisenbahnfotografie. Sein Herz schlägt für Heißdampflokomotiven. Und so entstand daraus ein Buch mit Fotografien und Erlebnissen in Deutschland von 1973 bis 2020.

Robin Garn erzählt in dem Buch seine Erlebnisse beim Fotografieren seiner Motive als Amateurfotograf.

Der Amateur liebt was er macht und diese Liebe macht aus dem Buch ein Juwel.

So sehen wir Fotos, die nie entstanden wären, wenn es um Auftragsfotografie gegangen wäre.

Interessant dabei sind auch die Anmerkungen zu den benutzten Kameras. Da er die meiste Zeit noch analog fotografieren mußte, sehen wir Fotografien, die im direkten digitalen Vergleich nicht schlechter sind.

Und es handelt sich um authentische Fotos, die dokumentieren und ein Stück Erinnerung schreiben.

Das ganze Buch ist eine wunderbare Dokumentation, die mit Liebe zum Thema entstanden ist und alles das zeigt, was nur der zeigen kann, der seine Leidenschaft lebt und dann in der Lage ist, daraus so ein Buch zu machen.

Gerade die Individualität des Buches mit eigenen Fotos, eigenen Erlebnissen und  eigenen Erfahrungen macht aus dem Ganzen eine Hommage an die Eisenbahnfotografie.

Aber es wird noch besser.

Wir sehen nicht nur Lokomotiven, sondern vielfach auch das soziale Umfeld wie Heizer und Lokomotivführer und wir erleben sogar den Alltag in der DDR, weil es dort eben noch die meisten Heissdampflokomotiven gab.

Obwohl ich keine Ahnung von Eisenbahnfotografie hatte, hat mich dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann geschlagen. Es ist einfach klasse – und jetzt habe ich sogar etwas Ahnung…

Das wunderbare Buch ist bei VGB Geramond erschienen.

Robin Garn
Heissdampf
Fotografien und Erlebnisse in Deutschland 1973–2020
ISBN: 9783964532879

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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