Gordon Parks und Jack London und die sozialdokumentarische Fotografie

Es stimmt, was auf dw.com steht: „Gordon Parks war der erste schwarze Fotograf von Weltruhm. Trotzdem ist sein Name nicht sehr bekannt und fehlt in vielen Nachschlagewerken zum Thema Fotografie.“

Er hatte aber noch ein anderes Prinzip: „Er arbeitete als erster schwarzer Fotograf für das Magazin „Life“. Sein Blickwinkel war immer auf Augenhöhe. Gordon Parks machte keinen Unterschied zwischen Stars, Bandenbossen und Putzfrauen.“

In dem großartigen Buch zur Ausstellung „Subjective Objective A century of Social Photography“ ist er schon im Vorwort erwähnt und man sieht eines seiner Fotos.

Aber im Mainstream kommt er nicht vor, weil er sich nicht vermarkten ließ für Marken und nicht aus dem Kreis derer kommt, die normalerweise unter sich sind.

Und in diesen Kreisen sind ja bis heute reiche Weiße eher unter sich und identifizieren sich nicht mit einem Farbigen, wenn ich das so schreiben darf. Statt einfach zu akzeptieren, daß Menschen unterschiedliche Hautfarben haben so wie es unterschiedliche Nasen gibt, wird immer noch in Rassen gedacht – so erkläre zumindest ich mir das Ganze. Menschen sind Menschen und nicht Weiße und Schwarze und Gelbe etc.

Gordon Parks Fotos sind Momente, die überdauern durch ihre Einzigartigkeit und ihre Ästhetik mit z.T. malerischen Anklängen, wobei Gordon Parks auch die Fotografie als Waffe im sozialdokumentarischen Sinne einsetzte.

Und da ist er dann auf einmal auf Augenhöhe mit Jack London.

Gordon Parks und Jack London?

Ja genau. Beide wurden populär durch ihr Bemühen und Probieren, sie waren beim Volk beliebt und engagiert trotz Erfolg und wegen ihrer Herkunft. Beide waren auf ihre Art einzigartige Persönlichkeiten, die ohne vorhandene soziale Strukturen und Förderungen ihren eigenen Weg suchten und gingen.

Diese Vielseitigen, die nicht einseitig Festgelegten, sind die, die Farbe ins Spiel bringen. Sie leben aus sich selbst, sie leben trotzdem, sie brauchen Publikum und sie sind das Salz in der Suppe, auch medial und digital.

Und wie man an diesem Artikel erkennen kann, leben Jack London und Gordon Parks auch digital weiter, weil sie sie selbst waren und auch im digitalen Upload noch sind.

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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