Hinter der Maske – Streetfotografie und Sozialverhalten festgehalten

In Deutschland haben wir erst das Kurzarbeitergeld beschlossen bevor wir uns fragten wie wir die Bevölkerung schützen können. Das fiel einer Chinesin auf, die schon lange in Deutschland wohnt und dazu im Deutschlandfunk befragt wurde.

In Deutschland gibt es Schutzpläne für eine Pandemie, die Regeln, Hygiene und Schutzmasken vorsehen. Die Politiker haben diese nicht umgesetzt sondern notwendige Produktion verlagert, so daß sie stattdessen jetzt die gesamte Volkswirtschaft riskieren, statt vorher ein paar Milliarden auszugeben.

Andere Länder wie Südkorea, Japan, Vietnam oder Taiwan haben schon länger schmerzhafte Erfahrungen mit Sars und Mers und wie die Virusepidemien auch heissen und gelernt, damit sogar in einer Demokratie gut und sicher umzugehen.

Wie man damit lebt ohne einen permanenten Ausnahmezustand kann man sehen, wenn man neu auf Fotos aus diesen Regionen in den letzten Jahren blickt.

Da bietet sich doch die echte Streetfotografie an, die das echte Leben zeigt und nicht mit Schattenspielen als Kunst auftritt.

Echte Streetfotografie zeigt das Leben auf der Straße.

Und mit dem veränderten Bewußtsein durch Corona können wir auch geänderte Blicke auf Streetfotos aus diesen Regionen werfen, wenn Streetfotografie echte und ungestellte Momente zeigt.

Da sehen wir dann, wie die Menschen dort in den vergangenen Jahren mit diesen Herausforderungen umgegangen sind.

Eine willkürliche von google vorgewählte Auswahl gibt es für Japan hier und hier und für Südkorea z.B. hier.

Gerade flickr ist immer noch eine gute Adresse wie das Beispiel Taiwan zeigt.

Das ist übrigens auch ein wunderbares Beispiel für den Satz „Man sieht nur was man sieht.“ Es wird wohl kaum jemand sich die Streetfotos unter dem Gesichtspunkt von Masken und Menschenmengen angeschaut haben und noch viel weniger werden bewußt Menschen mit Masken fotografiert haben. Aber plötzlich ist dies das erkenntnisleitende Interesse – man sieht eben nur was man sieht.

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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