Die Fotografie muss würdigen und Menschenwürde zeigen

Als im letzten Jahr an der Bergischen Universität Wuppertal eine Armutskonferenz stattfand, war dort auch eine Fotoausstellung über Armut in Deutschland heute zu sehen.

Am 23.11.2013 veranstaltete die Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW, das Interdisziplinäres Zentrum: Kindheiten. Gesellschaften der Bergischen Universität Wuppertal und das Beratungs- und Unterstützungswerk Tacheles Wuppertal eine Armutskonferenz. Im Vorfeld der Veranstaltung eröffnete R-Mediabase am 21.11. die Fotoausstellung „Armut in Deutschland“ ebenfalls in der Bergischen Universität Wuppertal. Gezeigt wurden Arbeiten von Kurt Feisel, Hans-Dieter Hey, Karin Richert, Dr. Marcus Richter, Hubert Perschke und Jochen Vogler.

Ein schwieriges Thema in einer schwierigen Zeit.

Diese Ausstellung wurde seitdem ununterbrochen an verschiedenen Orten gezeigt.

  • Hat Armut in der Fotografie heute noch Gesichter?
  • Führt die Anonymisierung dazu, daß dieses Thema nicht mehr sichtbar ist?
  • Wie gehen die beteiligten Fotografen damit um?

Ich hatte das Glück zwei der beteiligten Fotografen zu treffen, Kurt Feisel und Jochen Vogler. Die Fotoausstellung ist ein Projekt von r-mediabase mit Unterstützung von ver.di nrw und der Rosa- Luxemburg Stiftung NRW an dem 5 Fotografen und 1 Fotografin beteiligt sind.

von links: Jochen Vogler und Kurt Feisel im Cafe Tacheles, hinter ihnen Fotos der Ausstellung - Foto: Michael Mahlke
von links: Jochen Vogler und Kurt Feisel im Cafe Tacheles, hinter ihnen Fotos der Ausstellung – Foto: Michael Mahlke

Wir trafen uns im Cafe Tacheles des Tacheles e.V. , der nicht nur bei der Armutskonferenz Mitveranstalter war sondern aktuell auch die Ausstellung im Cafe zeigt.

Foto: Michael Mahlke
Jochen Vogler – Foto: Michael Mahlke

Der aktuelle Ausstellungsort Tacheles ist in ununterbrochener Folge der 4. Ausstellungsort. Danach wird sie weiterwandern. Sie umfaßt aktuell 25 Fotos und kann gerne über r-mediabase ausgeliehen werden.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten ist auch fotografisch entscheidend. Kurt Feisel und Jochen Vogler haben dies gemeinsam mit den anderen Beteiligten versucht.

Wie unterschiedlich man dies fotografisch machen kann finden Sie hier dargestellt.

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/