2012: Immer teurer, schlechte Pflege und „falsch“ informiert? – Bitte nicht!

Was ist los im Kameraleben auf dieser Welt?

Wenn wir es runterbrechen auf die konkreten Handlungsweisen, dann fallen meiner Meinung nach einige aktuelle Entwicklungen auf:

  • Fuji löst z.B. wesentliche Probleme nicht, die von Kunden bzgl. der Kameras formuliert werden. Statt hochpreisige Produkte (X100, X10) durch Firmware-Updates zu optimieren bzw. voll einsetzbar zu machen, werden noch höherpreisige neue Produkte angeboten. Aber warum sollte man die kaufen, wenn die vorherigen Produkte nicht mal richtig ok sind? Nun steht Fuji nicht alleine da, wie man in diversen Foren lesen kann. Aber das ist schon bemerkenswert. Ich finde, das hat erhebliche Auswirkungen auf das Vertrauen in eine Marke.
  • Neue Kameras werden mit empfohlenen Preisvorstellungen auf den Markt gebracht, die dem technischen Mehrwert in keiner Weise entsprechen.
  • Der Journalismus verabschiedet sich teilweise. Die Internet-Oligarchie wächst. Es scheint z.B. so, dass offenkundig nur ein kleiner Kreis ausgewählter Webmagazine spezielle Kameras erhält und diese dort entsprechend besprochen werden, sogar bewertet werden und mit Beispielgalerien gefüllt werden ohne dass die Kameras tatsächlich kaufbar und die dort publizierten Inhalte überprüfbar wären. Einmal scheint spiegel.de dies ausgehebelt zu haben.
  • Die Zahl der „Previews“ und „Hands on“ bei Artikeln in Testmagazinen nimmt zu. Das sind in meinen Augen Tests ohne Tests, die aber schon bewerten. Aber sind dies noch journalistische Artikel oder eher (bezahlte?) Werbung bzw. PR? Zweifel sind spätestens angebracht, wenn diese Magazine von den Herstellern Werbung schalten.

Der DJV fordert mehr Qualitätsjournalismus. Das muss gerade auch im Bereich des Fotojournalismus und im Internet gelten. Allerdings ist das Thema grösser als ich es hier anschneiden kann. So wird die Gegenwart ein Ort neuer und alter Herausforderungen.

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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